Es gibt diesen Moment, in dem man seinen eigenen Feed ansieht und sich fragt, ob man eigentlich noch in derselben Branche arbeitet wie früher. Da tauchen Inhalte auf, die erklären, wie moderne Kommunikation funktioniert. Tutorials, wie man die besten Hooks in Social Media generiert. Termini wie Rough. Direkt. Authentisch. Gefolgt von KPIs, Zahlen, Taktfrequenzen und Wachstumsversprechen, die aussehen wie die Bedienungsanleitung einer Fabrikhalle. Puh.
Während ich das so sehe, merke ich etwas: Ich will das alles nicht mehr in dieser Form. Nicht, weil ich Trends verpassen möchte, sondern weil ich mich frage, ob wir uns gerade als Branche verrennen. Ob wir Marketing, insbesondere im Social Media Bereich, auf ein System aus Effizienz, Algorithmen und künstlicher Authentizität reduzieren. Und ob wir dabei nicht etwas verlieren, das eigentlich der Kern unserer Arbeit ist.
Denn Marketing war nie nur Output. Marketing war Bedeutung. Marketing war die Fähigkeit, die Welt eines Kunden zu verstehen und Geschichten zu erzählen, die wirken. Doch der Diskurs der letzten Jahre lässt Zweifel wachsen. Er wirkt zunehmend wie ein Effizienzspiel. Ein Spiel, das schnelle Ergebnisse belohnt, aber tiefere Wirkung vernachlässigt.